Diagnostik, ADHS erkennen
Diagnostische Schwierigkeiten
- Einzelne Symptome weit verbreitet und ohne Krankheitswert
- Nachweis des Beginns in der Kindheit
- Fehlende Fremdanamnese
- Ein ADHS kommt selten allein
- Unterschiedliche Diagnosesysteme
- Fehlende "erwachsenentypische" Ausgestaltung der Kardinalsymptome im ICD-10 und DSM-IV
Diagnostische Möglichkeiten
ADHS ist eine klinische Diagnose!
Unterstützend können verschiedene Fragebögen verwendet werden:
- Adult-ADHD-Self-Report-Scale (ASRS)
- Wender-Utah-Rating-Scale (WURS)
- Conners-Adult-ADHD-Rating-Scale (CAARS)
- Utah-Kriterien
Wenter-Utah-Kriterien
- Aufmerksamkeitsstörung
- Motorische Hyperaktivität (z.B. Gefühl der inneren Unruhe)
- Affektlabilität
- Desorganisiertes Verhalten
- Mangelnde Affektkontrolle
- Impulsivität
- Emotionale Überreagibilität
Diagnose: 1 plus 2 plus 2 aus 3 - 7
Neuropsychologische Testung
Zum Teil sehr heterogene Ergebnisse in den publizierten Studien,
Schwierigkeiten durch die Fähigkeit zur "Hyperfocussierung".
Das Gesamtbild ist entscheidend:
(z.B. Diskrepanz zwischen restlichen kognitiven Funktionen und Aufmerksamkeit, zwischen fluider und kristalliner Intelligenz,
STROOP, schlechte Vigilanz bei monotonen Reizen über lange Zeit, schlechtes prospektives Gedächtnis/Erinnern bei ansonsten guten Ged.-Funktionen)
» Ohne Fremdanamnese geht gar nix !!! (Zeugnisse, Eltern, Partner)
Differentialdiagnostik
- Intelligenzminderung
- Internistische und neurologische Grunderkrankungen
(Schilddrüse, Epilepsie, SHT, Schlaferkrankungen, RLS)
- Psychiatrische Erkrankungen
(Differentialdiagnose versus Komorbidität)
- Medikamente/Drogen
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